Edith Lettner (Saxophonistin) und Keba Cissokho (Koraspieler) fanden ihren ganz persönlichen kulturüberschreitenden Sound zwischen westafrikanischer Tradition und jazziger Improvisation.

Die 21-saitige Kora, ähnlich klingend wie eine europäische Harfe, der Gesang und das besonders gefühlvoll, fast wie eine weitere Stimme eingesetzte Saxophonspiel, verschmelzen dabei zu einem schwebenden Klangteppich.

Über groovige Korapatterns spannt Keba Cissokho mit seiner rauchigen Stimme sein Gewebe aus traditionellen und spontan mit eigenen Worten erweiterten Liedtexten in die Edith Lettner, auf die sie auszeichnende einfühlsame Weise, ihre Improvisationen und Melodien der Griots einfließen lässt.

So entwickelte sich zwischen dem senegalesischen Griot und der Jazzerin eine gemeinsame Sprache, die sehr viel Raum offen lässt, um in die Musik einzutauchen und sich von ihr wegtragen zu lassen. Die Texte in der Sprache Mandingo handeln von Spiritualität, Liebe, Arbeit, bedeutenden Persönlichkeiten und Ereignissen der senegalesischen Geschichte.

Die Kora
Die 21 saitige Kora ist neben dem Balafon eines der wichtigsten Instrumente der Griots und hat eine jahrhunderte alte Tradition. Die Anordnung der Saiten prädestiniert die Kora geradezu als Soloinstrument, denn es können Bass, Melodie, Begleitung und Soli gleichzeitig gespielt werden. Ihr sehr feiner Klang ist der europäischen Harfe sehr ähnlich und die komplexe Kunst des Koraspiels steht auf einer Ebene mit der klassischen Musik des Orients und Europas.

Die Griots
In Westafrika Jalis genannt, sind Angehörige einer professionellen Musikerkaste der Manding-Völker, die heute in den Staaten Senegal, Mali, Gambia, Guinea Bissau, Ginuea, Burkina Faso und Elfenbeinküste zu finden sind. Diese Tradition ist dort bis heute lebendig und der Berufsstand der Griots wird von Generation zu Generation weitervererbt. Griots sind Bewahrer der Geschichte, der oralen Literatur und der Musik ihrer Völker. Sie besingen spirituelle Inhalte, erzählen Geschichten und kühlen die Gemüter bei Konflikten. Bei traditionellen Zeremonien sind sie stets anwesend, um die Gastgeber zu preisen und an die glanzvolle und heldenhafte Vergangenheit ihrer Familien zu erinnern.

Keba Cissokho
kommt aus dem Senegal und entstammt einer langen Reihe von Griots. Bereits im Alter von fünf Jahren hat er begonnen von seinem Vater Soundioulou Cissokho, der so berühmt war, dass er auch "King of the Griots" genannt wurde, das Koraspiel und die Lieder der Griotfamilie zu erlernen. Keba's Repertoire ist sehr reichhaltig und einige der Stücke datieren zurück bis ins 13. Jahrhundert. Mit seinem virtuosen Spiel lässt er uns in die Magie der westafrikanischen Harfenmusik eintauchen und erweitert die überlieferten Texte immer wieder durch spontane Einfälle. Seit 1996 lebt er in Österreich und spielt hier mit zahlreichen afrikanischen und österreichischen Musikern zusammen und seine Musik ist auf mehreren CDs erschienen.

Edith Lettner
Die Musikerin, Komponistin und Malerin wurde 1964 in Linz geboren und lebt und arbeitet in Wien bzw. im Yspertal/Waldviertel. Sie nahm Saxophon-unterricht bei Leo Wright, Manfred Balasch und Herwig Gradischnigg. Sie spielt das orientalische Blasinstrument Duduk.

Die Zusammenarbeit mit KünstlerInnen anderer Kulturen ist für sie immer wieder eine wichtige Quelle der Inspiration und eine Bereicherung auf ihrem Weg als Künstlerin. Sie befasste sich neben Jazz mit orientalischer und afrikanischer Musik und reiste einige Male in den Senegal. Sie spielt in zahlreichen Bands im Bereich Jazz und Worldmusic, komponiert auch Theater- und Filmmusik. Ihre beiden eigenen Projekte sind „freemotion“ (jazz & more) und „African Jazz Spirit“ mit Musikern aus dem Senegal.

 
SO 24. Juli 2011, 16.00 Uhr

Veranstaltungsort: Kulturbühne Au an der Donau

Veranstalter:
Arnold Hörmann und Gerhard Ebner
Camping- und Freizeitanlage donAu-Stand’l, Hafenstraße 1
4332 Au an der Donau, Tel.: 07262/53090

Veranstaltung nur bei Schönwetter und freiem Eintritt!
Infos: www.fussfrei.at und www.camping-audonau.at